
Hallo meine Lieben, heute geht es hier um ein Thema, welches mich in letzter Zeit sehr stark beschäftigt, nämlich Ayahuasca. Hier möchte ich meine Erkenntnisse diesbezüglich mit euch teilen.
Zu Beginn möchte ich direkt mit euch teilen, dass ich es NICHT ausprobiert habe. Viele von euch werden nun sicherlich der Meinung sein, dass ich kein Recht habe mich zu diesem Thema zu äußern. Ich habe mich dennoch intensiv mit dem Thema beschäftigt, auch weil ich es in Erwägung gezogen habe. Da ich kaum hilfreiche Artikel gefunden habe, wollte ich selber einen erstellen und nicht nur meine persönliche Meinung wiedergeben, sondern euch auch von anderen Sichtweisen berichten.
Ich habe viele Konversationen zu dem Thema Ayahuasca geführt, seit ich hier im Amazonasgebiet von Ecuador lebe. Darunter waren Menschen die es ausprobiert, die es abgelehnt und Menschen die es in Erwägung ziehen. Somit konnte ich das Thema von alle Seiten beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Ayahuasca?
Die offizielle Definition lautet wie folgt „Ayahuasca, Yagé [jaˈhe], Yajé [jaˈhe], Natem, Cipó, Daime, Hoasca (und andere) sind Namen für einen psychedelisch wirkenden Pflanzensud aus der LianeBanisteriopsis caapi und N,N-Dimethyltryptamin-haltigen Blättern des Kaffeestrauchgewächses Psychotria viridis. In manchen Fällen ist mit der Bezeichnung Ayahuasca auch nur die Liane Banisteriopsis caapi gemeint. Der Sud enthält Harman-Alkaloide, die als Monoaminooxidase-Hemmer wirken und so den Abbau des Halluzinogens N,N-Dimethyltryptamin (DMT) verlangsamen. Die Angehörigen diverser Amazonas-Ethnien gebrauchen Ayahuasca in rituellen religiösen Zeremonien, um sich in einen Trance-Zustand zu versetzen. Der Gebrauch ist im amazonischen Brasilien, Bolivien, Peru, im Orinocodelta von Venezuela bis an die Pazifikküste von Kolumbien und Ecuador verbreitet.“ (Quelle: Wikipedia)
Auf deutsch heißt das so viel wie, eine pflanzliche Substanz durch die man High wird und spirituell gesehen seinen Verstand erweitern kann. Obwohl das Gebiet sich mehr auf Süd Amerika bezieht, habe ich bereits Artikel gefunden, in denen thematisiert wird, dass es auch in Europa mehr und mehr im Kommen ist.
Wie schaut eine Ayahuasca Zeremonie aus?
Das kommt immer auf den Shamanen an, denn oftmals ist mit der Einnahme von Ayahuasca eine ganze Zeremonie verbunden. Hierbei sollte man spätesten 3 Tage davor anfangen seinen Körper zu entgiften heißt – Keinen Alkohol, Nikotin, Fast Food, Zucker, Sex, etc. Es gibt auch viele Shamanen, die zugleich ein „Säuberungs Ritual“ vollziehen, indem die Person mit Kräutern eingerieben wird und ein Bad nimmt. Oftmals werden auch weitere Kräuter geraucht, um den Körper ebenfalls von innen zu „Reinigen“.
Wie diese Zeremonie aber konkret aussieht kann man nicht pauschalisieren, dabei hilft es sich vor Ort mit den Menschen, die es bereits gemacht haben auszutauschen. Oder lasse dich einfach überraschen und gehe ohne große Erwartungen an die Situation heran.
Welche Gründe gibt es Ayahuasca zu nehmen?
Die Gründe können ganz verschieden sein und ehrlich gesagt, war das auch der interessanteste Punkt für mich, als ich mich mit den Menschen ausgetauscht habe. Für mich persönlich wäre es die Neugier gewesen, was auch ein Grund ist warum ich es nicht getan habe, da ich denke, dass man bessere Gründe braucht, um dieses Risiko einzugehen.
Oftmals haben die Menschen explizit versucht schlechte Angewohnheiten oder sogar ihre Depression zu heilen. So wie ich das verstanden habe, soll Ayahuasca Ebenen im Verstand und Unterbewusstsein öffnen, die sonst eher unzugänglich sind und sich demnach schwer bis gar nicht therapieren lassen.
Natürlich gibt es auch die Menschen, die Ayahuasca nutzen, einzig und alleine um die Erfahrung zu machen und „high“ zu werden. Dies fand ich bei meinen Konversationen persönlich auch so abschreckend, denn die Menschen die zu mir meinten „Mach es, mach es, mach es!“, waren auch die Personen die sonst gerne mal zu Drogen greifen (soweit ich das beurteilen kann).

Von Befürwortern des Ayahuasca
Wie schon erwähnt habe ich mit vielen Menschen über das Thema Ayahuasca gesprochen, darunter war wirklich Jedermann, bis hin zu Ärzten und…sagen wir mal so… esoterisch angehauchten Menschen.
Natürlich ist es schon ein sehr persönliches Thema, wenn man Ayahuasca nutzen möchte, um Depressionen oder unterbewusste Blockaden zu lösen, daher bin ich in keiner Konversation explizit auf die Probleme eingegangen. Auch hier musste ich zwischen zwei „Sorten“ Mensch unterscheiden, nämlich die Personen, die ausschließlich des Rausches das Ayahuasca Erlebnis suchten und die Personen, die wirklich sich und ihr Leben durch Ayahuasca verändern wollten.
Es gibt sehr viele Befürworter von Ayahuasca und das auch aus gutem Grund. Es ist extrem stark im Amazonas Gebiet vertreten, kann richtig angewendet wahre Wunder bewirken und Menschen von schweren mentalen Problemen befreien. Die positiven Resonanzen sprechen für sich, sodass zahlreiche Menschen durch dieses intensive Erlebnis Heilung finden, so die klassische Medizin keine Lösung mehr bereit hält.
Von Menschen die Ayahuasca ablehnen
Natürlich habe ich auch Menschen getroffen, die alles andere als begeistert sind von Ayahuasca. Tatsache ist, Ayahuasca ist mittlerweile ein wahres Business! Wo damals noch Shamane auf „ehrenamtlicher“ Basis den Menschen gegen Spenden geholfen haben, muss heutzutage teilweise tief in die Tasche gegriffen werden. Ich habe hier von Preisen von 80-150 pro Rausch gehört. Es werden regelrechte „spirituelle Retreats“ angeboten und auch die Glaubhaftigkeit des Shamanen leidet unter diesem geschäftlichen Aspekt.
Es ist verdammt wichtig Ayahuasca in einer Umgebung und mit einem Shamanen einzunehmen, der weiß was er macht und im Notfall (ja es sind schon Menschen dabei gestorben oder haben mentale Probleme erst entstehen lassen) eingreifen kann.
Wieso ich mich persönlich (vorerst) gegen Ayahuasca entschieden habe
Wieso schreibe ich diesen Artikel eigentlich? Ich habe selber wenig Informationen online finden können und habe hier das Glück mich mit den Menschen aktiv auszutauschen, sodass ich euch in dem Sinne aufklären möchte und euch die Frage „Ayahuasca – Ja oder nein?“ besser beantworten kann.
Ich habe mich dagegen entschieden. Zwar bin ich der Meinung, dass man niemals nie sagen sollte, daher auch das „vorerst“ im Untertitel, doch denke ich nicht, dass es das Richtige für mich ist. Seit ich hier im Amazonas Gebiet bin und eigentlich auch schon länger, bin ich auf der Suche nach einem Weg um meine Spiritualität auszuleben und zu erweitern. Das hört sich jetzt zwar katastrophal Scheiße an, als ob ich mit einer Glaskugel bewaffnet, in den Sternen meine Zukunft sehen möchte oder so.
Durch andere Reisende kam ich dann auf das Thema Ayahuasca und mein erster Gedanke war „Nein!“. Ich machte mich sogar darüber lustig und wünschte einem anderen Backpacker viel Erfolg bei seinem Drogen Retreat. Ich habe es sofort als Droge abgestempelt, die sich als „pflanzliche Medizin“ tarnt und demnach legitimisiert wird. In gewisser Weise sehe ich das auch immer noch so, vor allem nach dem ich so viele Menschen getroffen habe, die es für den Rausch machen.
Ich denke aber auch, dass es ein sehr guter Weg ist Menschen mit unter anderem Trauma oder allgemein mentalen Probleme zu helfen. Daher hatte ich bei genauerer Recherche gemischte Gefühle und begann neugierig zu werden. Für mich kam es schließlich dennoch nicht in Betracht, da ich selber (außer Gras) noch nie Drogen konsumiert habe (ok ok Alkohol ist auch eine Droge). Demnach von Nichts auf Ayahuasca zu steigen ist ein ziemlich drastischer Schritt.
Zudem habe ich nichts woran ich explizit versuchen würde zu arbeiten oder was ich ändern möchte. Zwar mache ich kein Geheimnis daraus, dass ich eine alles andere als rosige Schulzeit hatte, aber das sind solche Sachen aus denen ich mich selber herausgeboxt habe. Daher wäre es für mich persönlich ein zu großes Risiko gewesen meinen Fortschritt und meine gewonnene Positivität gegebenfalls durch dieses Erlebnis zunichte zu machen. Und das nur aus Neugier..

Fazit? Sollte ich Ayahuasca ausprobieren oder lieber nicht?
Als ich die Menschen mit denen ich gesprochen habe um Rat fragte, wurden mir diese Fragen gestellt. Wenn du nur eine dieser Fragen mit „Nein“ beantwortest, dann würde ich dir eher davon abraten.
- Hast du etwas woran du arbeiten möchtest?
- Fühlt es sich richtig an?
- Hast du einen guten Shamanen gefunden?
- Hast du einen guten Ort gefunden?
- Hast du Menschen dabei, denen du vertraust?
- Hast du deinen Körper entgiftet?
Zudem wurde es mir so erläutert, dass man „fühlt“ ob die Zeit gekommen ist es auszuprobieren. Heißt, wenn man wirklich voll und ganz davon überzeugt ist und keine negativen Gedanken oder Zweifel hat, dann ist das eine gute Basis.
Angeblich haben genau diese Menschen einen „schlechten Trip“, die sich selber in diese Situation gezwungen haben, sei es durch die falschen Intentionen oder weil „Alle“ es machen.
Wenn euch das Thema noch weiterhin interessiert, kann ich euch auch die Netflix Dokumentation „The Last Shaman“ ans Herz legen, die ist wirklich sehr gut und aufschlussreich. Zudem zeigt sie beide Seiten der Medaille.
Das ist zwar nicht der typische „Solo Travel“ Artikel, aber für alle Menschen die in das Amazonas Gebiet reisen, werden sicherlich mit der Frage „Ayahuasca – Ja oder Nein?“ konfrontiert. Ich hoffe ich konnte euch die Frage abnehmen.


Hey,
das ist ein sehr interessanter Beitrag. Danke dafür!
Liebe Grüße!
Interessanter Beitrag.
Ich persönlich denke, dass Menschen, die unter schweren psychischen Krankheiten leiden, durchaus auch mal auf bewusstseinserweiternde Substanzen zurückgreifen sollten, um sich ihrer tiefsitzenden Probleme zu widmen. Einerseits verschreiben wir Kranken hammerharte Antidepressiva, legen Leute in der Psychiatrie regelrecht lahm und spritzen je nach Bedarf Aufputscher oder Ruhigsteller. Und dann soll so ein berauschendes Pflänzchen ein rotes Tuch sein? Nö. Ist dasselbe wie mit Gras. Hat mir bei der Überwindung meiner Angst- und Panikstörung wunderbar geholfen, besser als alles, was mir verschrieben wurde.
Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Zu dem Thema habe ich bisher auch noch gar nicht viel gehört, umso hilfreicher ist dieser Blogpost.
Liebe Grüße, Mona