
Hallo meine Lieben,
dieser Artikel baut im Prinzip auf den letzten Gedankenpost auf. Es geht darum, was mit diesem Blog geschieht und wie sich meine Gedanken und Prioritäten im Leben stark verändert haben. Falls ihr den letzten Gedankenpost noch nicht gelesen habt, dann werde ich ihn euch hier nochmal verlinken.
Nachdem ich meine Konversation mit dem Israeli hatte, kam eine Sache zur nächsten. Wie es immer so schön ist, dank dem Gesetz der Anziehung, habe ich genau das angezogen, was ich gesucht habe. Ich habe nur ein paar Tage später meinen Tauchschein erfolgreich bestanden habe, mit einem Mädel aus dem Hostel gesprochen. Sie erzählte mir, dass sie einen Mann kennengelernt hat, der eine Organisation gründete in der es um die Reinigung des Meeres ging. Im Prinzip gehen wir tauchen, um am Grund des Meeres aufzuräumen. Natürlich habe ich keine Sekunde darüber nachgedacht und war sofort dabei! Ich werde hier nicht weiter ins Detail gehen, weil kommende Woche dazu ein extra Blogpost online gehen wird. Lasst mich nur eines sagen, es war der Hammer!
Daraufhin begann ich weiter nachzudenken. Der Gründer der Organisation Help2Oceans erzählte uns von den Massen an Müll die er bereits aus dem Meer geholt hat und wie schlimm die Situation wirklich ist. Er berichtete von dem Slogan „Don’t let your dive go to waste“, übersetzt heißt es so viel wie „Verschwende nicht deinen Tauchgang“. Dieser Spruch blieb mir die letzten Tage weiterhin im Gedächtnis und ich dachte viel darüber nach, auch weil ich einen Tag nach dem Tauchgang regelrecht ausgeknockt wurde und so schwach war, dass ich es kaum aus dem Bett geschafft habe.
Ich dachte über die Art und Weise nach wie ich reise und zugleich erinnerte ich mich an die Konversation mit dem Israeli. Der tiefe Drang mehr aus meiner Zeit und meinen Reisen zu machen, wurde immer präsenter. Die Tatsache, dass ich so kurz nach dem Beschluss, mehr aus dieser Plattform und dieser Möglichkeit zu machen, direkt so eine große Chance bekommen habe Gutes zu tun, bestärkt mich nur in diesem Entschluss.

Was mir die Augen geöffnet hat
Ich lebe momentan auf der Insel San Andres, wirklich mitten im Nirgendwo. Das Wasser ist unglaublich klar, die Strände sind ein Traum, doch es ist überfüllt wie sonst was. Ich halte es kaum am Strand aus, heute wollte ich zum lesen dorthin, auch weil ich gestern (aka. den Tag nach dem Tauchen) das Hostel bzw. mein Bett nicht verlassen konnte. Ich habe es grandiose 15 Minuten ausgehalten, nachdem mich Reggeaton und Alkoholiker wieder vertrieben haben. Glaubt mir, ich beschwere mich nicht (okay vielleicht ein bisschen), ich bin immer noch auf einer traumhaften Insel, aber diese Situation hier bringt mich zum Nachdenken. Ich habe mir gerade auch den Frust von der Seele geschrieben, was ich hier mal einfügen werde:
„Es ist nicht schwer einen Pauschalurlaub zu buchen, ab ins nächste Reisebüro oder ganz neumodisch online und schon ist ne Woche Malle gebucht. Das ist ja auch absolut kein Problem, aber ist euch schon mal aufgefallen, das wir plötzlich unsere Manieren verlieren, wenn wir in einem anderen Land (besonders Pauschal) unterwegs sind?
Neben „Sex on the Beach“ und nem Kölsch vor 1 Uhr Mittags, wird am Strand rumgegrölt und sich aufgeführt wie der reinste Idiot. Alles was wir in Deutschland unterlassen, wird dann in der Woche Party Urlaub ausgelebt. Es scheint wahnsinnig schwer zu sein, seine 3 Gehirnzellen anzustrengen und zu realisieren wie falsch es ist und das wir mit unserem Verhalten das Zuhause von anderen Menschen zerstören. Ja, du bist vielleicht nur eine Woche hier, aber es gibt Einheimische die vermutlich schon ihr ganzes Leben an diesem Ort verbringen und wahllos mit ansehen müssen, wie Idioten wie du den Heimatort zerstören, nur weil sie einmal im Jahr einen draufmachen wollen.
Das mag sich jetzt harsch anhören, aber wenn ich an Orte wie Mallorca, 80% von Thailand oder Bali denke, dreht sich mir der Magen um. Ich fühle mich schlecht, wenn ich sehe wie rücksichtslos und asozial sich Menschen aufführen können, sobald sie einen Schritt außerhalb der eigenen Landesgrenzen setzen.
Wie kann es denn bitte sein, dass sich am morgendlichen Buffet der Teller voll geschlagen wird, nur um dann die Hälfte wegzuschmeißen?
Wie kann es sein, dass Müll, vor allem Bierdosen, Plastikflaschen und Glasflaschen einfach hingeschmissen werden, wo es einem gerade lieb ist?
Wie kann es sein, dass sich Menschen aufführen wie Urmenschen, rumgrölen und sich respektlos gegenüber anderen Menschen verhalten, weil sie denken „Ich habe Urlaub“ sei eine Rechtfertigung?
Die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht mal so gering, dass die letzten 3 Gehirnzellen noch nicht weggesoffen wurden, also strenge sie doch mal an und mache deine Augen auf. Reisen ist viel mehr als saufen und feiern, ganz ehrlich das kannst du auch Zuhause. Es ist auch mehr als unbedacht alles auszuleben, was du dir in deinem eigenen Land nicht traust und sicherlich ist es mehr als den Wohnraum von anderen Menschen zu zerstören.“

Verschwende deine Reisen nicht!
Tatsache ist, dass Reisen immer noch ein Privileg ist. Vor allem hier. Es ist sicherlich kein günstiger Ort und viele Menschen würden vermutlich alles geben, um einmal hier zu sein. Umso trauriger ist es mit ansehen zu müssen, wie dieser Ort zerstört wird. Es regiert die Party und der Alkohol, Menschen die ihren „Dampf“ ablassen wollen und sich denken „Hinter mir die Sintflut“. Leider ist das kein seltenes Phänomen. Ich denke immer an Thailand, wenn ich die Bilder von vor 10 Jahren sehen und das Land nun vergleiche, bricht es mir das Herz.
Versteht mich nicht falsch ich liebe das Reisen und denke, dass jeder der die Chance hat andere Menschen und Kulturen kennenzulernen, diese Chance ergreifen sollte, aber es ist ein Unterschied zu Reisen und sich einfach nur zu besaufen
Mache das BESTE draus!
Du hast vielleicht nur einmal Jahr die Chance ein anderes Land für eine begrenzte Zeit zu erkunden, dann mache das bedacht. Lerne das Land wirklich kennen, sprich mit Einheimischen, esse die traditionelle Küche, tue Gutes und mache einfach das Beste draus!
Dieses Gefühl habe ich seit einiger Zeit, ich will mehr als „nur“ reisen. Ich wiederhole mich, aber ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich so leben kann wie ich es gerade mache, dennoch habe ich das Gefühl, als könne ich damit mehr positive Aspekte für andere Menschen, Tiere und die Umwelt verbinden. Dieser Ocean Clean Up und mein Gang in das kolumbianische Gefängnis war da nur der Anfang!
Denkt immer daran „Don’t let your travels go to waste!“
Wie steht ihr zu diesem Thema? Mehr Gedankenpost findet ihr hier und tolle Reiseziele wie San Andres, Salem USA oder New York City.

Ich finde deine Gedanken und Handlungen zu dem Thema so inspirierend.
Liebe Grüße, Mona
Oh ja du hast so Recht! Einfach ein klasse Post!
Liebst, Sarah von Belle Mélange