
Hallo meine Lieben,
ich bin wieder zurück von meiner Reise auf die Galapagos Inseln und möchte euch ja nicht vorenthalten, was mich da wieder so beschäftigt hat. Diesmal geht es um das Thema, wie eine Plattform Charakter Arschlöcher produziert.
Kleiner Disclaimer: Wer meine Gedankenposts noch nicht kennt, wie der Name schon sagt, schreibe ich jeden Sonntag meine Gedanken auf, diese können durch eine Konversation, ein Erlebnis oder sonst etwas ausgelöst werden. In diesem Fall war es eine Person, die ich am letzten vollen Tag meiner Galapagos Reise kennengelernt habe.
Das ich nicht der größte Fan bin von Social Media ist kein Geheimnis mehr. Schon meine Zeit auf Bali hat mir gezeigt, wie dieser ganze Follower und Like Quatsch aus dem Ruder geraten ist und wie sich Menschen durch Engagement Rate und Co. definieren. Es ist schon ein wenig wie früher, man steckte sich gegenseitig in Kategorien und Schubladen, wenn es um die Themen Einkommen, Herkunft und Ausbildung ging. Vor allem zu Beginn meiner Reise musste ich diesbezüglich von anderen deutschen Reisenden einiges einstecken, was auch ein Grund ist, wieso ich mittlerweile nicht gerne mehr mit Deutschen rumhänge. Glücklicherweise hat sich meine Ansicht diesbezüglich aber auch schon verbessert, da ich eben nicht jede Person über einen Kamm scheren kann. Diesen Gedankengang sollten sich diese super coolen Influencer vielleicht mal zu Herzen nehmen.

Charakter Arschlöcher – Der Mangel an Sympathie in einer Person
Jetzt geht es aber um die Story! Ich bin an meinem letzten vollen Tag wieder mit der Fähre nach San Cristobal gefahren und habe ein neues Hostel ausprobiert. Ehrlich gesagt wollte ich nur entspannen, Tagebuch schreiben und Schnorcheln gehen, aus diesem Grund machte ich mich direkt wieder auf zu meinem liebsten Spot. Als ich das Hostel verlassen wollte, traf ich dann auf Gerard, einem Holländer der das hier wohl auch lesen wird. Durch ihn lernte ich dann das Charakter Arschloch kennen. Ohne Witz, ich weiß seinen Namen nicht, nennen wir ihn mal Bob. Bob, ist halb Ire und halb Kanadier, was meiner Meinung nach die beste Kombination ist. Ich hatte nie Schwierigkeiten mit Menschen auf diesen Nationen, ganz im Gegenteil. Bob ist eben ein richtig unsympathischer Typ, dem sein scheinbarer Instagram Ruhm ein wenig zu Kopf gestiegen ist.
Bob macht Videos und ist (scheinbar hauptberuflich) Instagrammer, seinen Namen wollte er aber nicht verraten und seine Videos wollte er uns auch nicht zeigen, doch seine Meinung gegenüber der Wichtigkeit und seines Status ist dennoch unbegrenzt. Nachdem er meinen Beruf regelrecht auseinander genommen hat und mit einem „It’s just a joke, I really enjoy your company“ mehr oder weniger jegliche Chancen der Sympathie vertan hat. Schluckte ich meinem kurzen Brechreiz runter und erzählte ihm, dass ich nicht denke, dass Instagram in irgendeiner Weise den Menschen oder die Realität definiert und ich für mich entschieden habe, die Apps zu löschen. Und dann kam das…
„But it’s your career!“
Auch in vergangenen Artikeln, habe ich angesprochen, welche Probleme ich teilweise damit hatte die Balance zu finden. Ich weiß, dass Social Media leider sehr wichtig ist für Blogs und das Online Marketing Business, doch bin ich ebenfalls der Meinung, dass meine Zeit mir zu schade ist, um durch die Leben anderer Menschen zu scrollen. Natürlich hat Social Media auch Vorteile, doch ich habe zu lange versucht eine Balance zu finden und bin vielleicht einfach nicht dafür geschaffen. Vor allem, da ich im Zwiespalt mit mir selber stecke, denn ja, in gewisser weise ist Social Media ein Teil meiner Karriere, weshalb es noch schwerer ist, die Balance zu finden oder es komplett sein zu lassen.
Hinzu kommt, dass es meine Meinung und meine Entscheidung nur unterstützt, wenn ich Menschen wie Bob treffe oder wenn ich mich in Orten wie Bali aufhalte. Vielmehr möchte ich den Menschen kennenlernen, statt den Online Auftritt mit einzubeziehen. Auf Malta ist es mir auch schon passiert, dass ich einen Schweden kennengelernt habe, wir super Gespräche hatten und er mir dann auf Instagram geschrieben hat. Ende vom Lied war, dass es extrem arrogant und selbstverliebt rüberkam und ich diesen Aspekt nicht mehr ausblenden konnte. Vor Jahren habe ich auch eine Kooperation gehabt, dort waren mehrere Blogger und eine Youtuberin, die mittlerweile eine von den „Großen“ ist. Damals hatte sie schon eine sehr gute Reichweite und benahm sich dementsprechend wie eine Diva. Ich war einfach nur glücklich, dass ich nach Düsseldorf eingeladen und das Hotel bezahlt wurde, doch sie machte aus jeder Fliege einen Elefanten. Später schaute ich mir ihre Videos an und konnte es kaum fassen, sie kam super nett und freundlich rüber. So als könne sie keiner Fliege etwas zu leide tuen.

Fakt ist: Social Media ist nicht die Realität
Super origineller Gedanke, was wahrscheinlich Jeder von euch weiß oder eher Jeder von euch wissen sollte! Es ist eine Inszenierung, die Menschen eine Plattform bieten, die generell in der Gesellschaft durch ihren Charakter eher untergehen würden. Eine Plattform, die es ermöglicht Charakter Arschlöcher das Publikum zu geben, was sie sonst in Realität gerne hätten.
Zudem kleiner Sidenote an mich: Wenn du dich jemals wieder in einer Instagram Konversation beim Abendessen befindest, in der Sätze fallen wie „Das Internet ist nicht gut genug für Instagram Live, aber meine Fans wollen das!“, dann pack sofort deine Sachen, scheiß auf die Höflichkeit und gehe.
Habt ihr auch schonmal super coole Influencer aka. Charakter Arschlöcher kennengelernt und wolltet am liebsten Aufstoßen? Mehr Gedankenposts findet ihr hier! Entdecke auch tolle Reiseziele, wie Monteverde.


Ach ja, Realität und Instagram stimmt meistens nicht überein und deine Erfahrung sind tatsächlich die Realität- was sich Leute einbilden. Ich bin von der alten Schule: absolviere eine Lehre und evtl. kannst du dann mal nebenbei ein wenig influencen :).
Liebe Grüße!
OMG du sprichst mir aus der Seele!! Mich kotzt das zum Teil auch schon sooo an, vor allem wenn sooo viele für die Stories auf ’nett tun‘ und herum heucheln und dann in echt einfach ganz anders sind. Es ist echt so traurig. Das ist mir zu FAKE!! Ich nutze insta auch regelmäßig, wegen dem Blog und weil es mir (teilweise) Spaß macht, aber ich finde die Menschen, die nur mehr in der Instablase leben total abgespaced und denke auch, dass man so das richtige Leben komplett verpasst! Mir ist auch wie dir aufgefallen, dass so viele im echten Leben einfach null Persönlichkeit und Charakter haben und sich dann halt durch Insta hypen.. Ein Grund warum ich fast keine Stories mehr schaue und so viele auf stumm schalte.. Finde ich toll, dass du das auch erkannt hast, weil seien wir mal ehrlich. Von den meisten Bloggern checken das leider die wenigsten.. 🙁
Toller Post und alles Liebe
Melina
http://www.melinadulce.com/