
Hallo meine Lieben,
es ist mal wieder Sonntag und somit Zeit für einen neuen Gedankenpost, diesmal geht es um das Thema „Wenn man sich im Heimatland nie Zuhause fühlt“.
Kurzer Disclaimer: Für alle die Leutchen, die heute das erste mal über einen meiner Gedankenposts stolpern, fasse ich hier nochmal kurz das Prinzip dahinter zusammen. Jeden Sonntag fasse ich meine Gedanken in einen kleinen Text zusammen. Die Themen variieren von reinem Meckern, bis hin zu wichtigen Aspekten des Lebens. Ziel ist es, euch zum Denken anzuregen, eine Konversation zu starten oder ich nutze die Chance, um meine Gefühle und Gedanken in schriftlicher Form zu verarbeiten.
Ich sitze gerade in einem Bus in Panama, verlasse Panama City und kämpfe gegen die sich aufbauende Müdigkeit an. Der kleine Workaholic in mir möchte noch nicht Feierabend machen, sodass ich wie wild versucht habe ein Thema für den heutigen Gedankenpost zu finden. Wie immer im Leben klappt es einfach nicht, wenn man es zu erzwingen versucht. Also klappte ich für einen Moment meinen Laptop zu – Kennt ihr diesen plötzlichen Realitätskick? So ein „Wow fuck, ich bin in Panama?“ Moment hatte ich gerade. Ich dachte über die vergangenen Wochen und Monate nach, über die Philippinen, Hong Kong, Japan, Bali, Taiwan, Madrid und Malta, bis es mich nun nach Panama verschlagen hat. All diese Erlebnisse fühlen sich manchmal so surreal an und dann fällt mein Gedanke auf Deutschland.

Wenn man sich im Heimatland nie Zuhause fühlt
Ich dachte über meine Kindheit nach, meine Eltern die mir schön den Hintern gepudert haben, ganz nach dem Einzelkind Prinzip, den Problemen die ich bereits im Kindergarten mit Gleichaltrigen hatte und diese sich bis in die Oberstufe gezogen haben, das Gefühl nie Teil von einem Ganzen zu sein, sondern immer irgendwie der komische Außenseiter. Ich dachte darüber nach wie oft ich schon als Kind über das „Weggehen“ nachgedacht habe, bis ich schließlich mit 19 die erstbeste Möglichkeit nahm um auszuziehen. Zwar nur 2 Stunden von meiner Heimat entfernt, doch plötzlich auf mich alleine gestellt. Ich erinnere mich an den Kick, vielleicht den Ursprung meiner Sucht nach dem „mich ins kalte Wasser werfen“, was sich ebenfalls bis heute durch mein Leben zieht. Der Kick und die Selbstständigkeit.
Heimatland – „Du bist die typische Kandidatin zum Auswandern“
Ich werde es niemals vergessen, mein Cousin sagte diesen Spruch zu mir, als ich vielleicht 13 oder 14 Jahre alt war. Sicherlich weiß er es selber nicht mehr, aber er hatte schon immer ein Talent mich zu lesen. Erst vor einem Jahr prophezeite er mir, dass ich mich Vollzeit selbstständig machen werde, da ich in seinen Augen nie für Jemanden arbeiten könnte und recht hat er.
Ich kann mir mittlerweile nicht mehr vorstellen in Deutschland alt zu werden, nicht mal mehr längere Zeit dort zu verweilen. Versteht mich nicht falsch, dieser Artikel wird jetzt keine Hass-Parole an Deutschland, ganz im Gegenteil. Ich denke, dass Deutschland verdammt viel zu bieten hat, Sicherheit, Jobs, Geld,… Es mag in vielen Augen das Sinnbild eines Paradieses sein, doch nicht in meinen. Für mich liegt der Reiz im Ungewissen, ich lege keinen Wert auf Geld, arbeite für mich selbst und liebe offene Mentalitäten. Im Prinzip suche ich nach all dem was Deutschland nicht bietet, sozusagen ein Anti-Deutschland.
Wie sagt man so schön bei Trennungen „Es liegt nicht an dir, es liegt an mir. Wir haben uns auseinandergelebt“ und genauso ist es. Nur das ich mich, wenn ich recht darüber nachdenke, noch nie wirklich heimisch in Deutschland gefühlt habe. Das einzige was mich wirklich noch hier hält oder eher mich ab und an mal Zuhause vorbeischauen lässt, ist meine Familie.

So, das sind meine Gedanken zu meinem Heimatland , ich weiß nicht ob sich der ein oder andere vielleicht darin wiedererkannt. Sicherlich wird es Vielen von euch nicht passen, Tatsache ist aber, dass es meine Gedanken sind und meine Auffassungen, diese müssen Niemandem gefallen. Eure Meinung interessiert mich dennoch und ich würde mich freuen, wenn ihr mir einen Kommentar hinterlasst.
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Hey, ich kann dich sehr gut verstehen. Das Gefühl hatte ich auch, vor allem bevor ich 30 geworden bin. Aber dann kam doch die Sesshaftigkeit und der Drang meiner Familie nahe zu sein.
Liebe Sonntagsgrüße!
Mich zieht es immer wieder in die Ferne, aber Deutschland ist dennoch meine Heimat und es würde mich immer wieder zurück ziehen glaub ich. Aber uns stehen heute so viele Wege offen, ist doch grosssartig, das dies jeder so nutzen kann, wie es ihm gut tut 🙂
Liebe Grüße, Mona
Kann dich gut verstehen. Geht mir ja auch nicht anders. Vor allem, wenn man lange (wie über ein Jahr) im Ausland war und dann wieder nach Deutschland kommt. Man kommt sich vor wie ein Tourist im eigenen Land.